Die Zuordnung bestimmter Species anhand von Abbildungen ist natürlich immer so 'ne Sache, zumal die Abbildungen auch nicht immer so gut sind, oder manchmal zum falschen Text gemacht wurden........aber,

äußerlich unterscheiden sich meine div. Hexenwelse schon:

-Die drei größeren Exemplare haben nur den oberen Schwanzflossenstrahl ausgezogen und halten im Ruhezustand die Rückenflosse aufrecht gespreizt. Entweder es handelt sich hierbei um Hemiloricaria fallax, was auch der Abb. in Hieronimus, Welse, S.148 entsprechen würde, oder es ist eine andere Art, nämlich Dasyloricaria filamentosa,was den Skizzen in Sterba, S. 418 entspräche.
Das kleinere Exemplar hat beide Schwanzflossenstrahlen ausgezogen und hält im Ruhezustand die Rückenflosse zusammengeklappt. Nach Sterba ist es vermutlich Hemiloricaria parva.

- Eine Art hat einen relativ kurzen Kopf, der an der Schnauze rund ist im Vergleich zu den anderen, ist ziemlich schlank von oben betrachtet und paßt sich in der Färbung gut dem Untergrund an. Von der Rückenflosse entlang dem schmalen Schwanz wechseln sich breite hellgraue bis weiße und schwarze Streifen ab. Die Rückenflosse ist im Ruhezustand angelegt, der erste Flossenstrahl ist gerade und die Schwanzflosse hat den oberen Flossenstrahl etwas verlängert (Fotos folgen). Diese Art ist deutlicher als alle anderen ständig damit beschäftigt, den Sand durchzukauen.
Nach mir bekannten Abb. könnten es folgende Arten sein:
Loricaria simillina
Hemiloricaria cf. tefeana L 010

Spatuloricaria sp.

- Eine andere Art hat eine deutlich kürzeren, tropfenförmigen Körper, aufgestellte Rückenflosse und nach mir bekannten Abb. könnte es sich hierbei um folgende Art handeln:

Hemiloricaria microlepidogaster
Hemiloricaria fallax

- Meine dritte Art - diejenige, die ich schon am längsten halte und die schon zweimal abgelaicht hat- hat längere, breitere Körper, als die anderen, legt blaugrüne Eier, hält im Ruhezustand die Rückenflosse senkrecht gespreizt, der erste Flossenstrahl der Rückenflosse ist gekrümmt und der obere Strahl der Schwanzflosse ist sehr verlängert. Dadurch bleiben wohl nur folgende Arten übrig:

Hemiloricaria parva
Dasyloricaria filamentosa
Hemiloricaria microlepidogaster
Hemiloricaria eigenmanni
Hemiloricaria hasemani

Letzendlich wird sich nach einem Briefwechsel mit Ingo Seidel herausstellen, daß ich hier eine unbekannte Rineloricaria-Art habe, deren Herkunft unbekannt ist. Es ist vermutlich eine von diesen sogenannten Beifängen, die nicht bestimmt worden ist und im Handel einfach als "Hexenwels" auftaucht.
Meine unbekannte Rineloricaria sp. gefällt mir aber sehr mit ihrer oliv Färbung.

Nach Inaugenscheinnahme der Hexen durch Ingo Seidel ergab sich dann aber, dass es Hemiloricaria eigenmanni sind!

- Dann habe ich noch die zwei halbwüchsigen roten, die zu folgender Art zu zählen sind:

Hemiloricaria spec. I, rot

15.10.1999
Heute dachte ich, mich trifft der Schlag (wie das eben manchmal so ist...) bei Aquarien-Meyer sehe ich plötzlich zwei RIESIGE Hexenwelse und lese am Becken die Beschriftung Hemiloricaria fallax. Ich wußte gar nicht, dass die Rineloricarias SO groß werden können - also wenn fallax jetzt stimmt (und Aquarien-Meyer hatte bisher immer nur spec. hinter den Hexenwelsen zu stehen, dann bin ich der Bestimmung meiner verschiedenen Arten einen großen Schritt näher gekommen.
Andererseits lese ich gerade nach: Rineloricaria fallax wird bis zu 15 cm lang ..........das stimmt ja nun auch wieder nicht, oder es wurden damals nie solche großen Exemplare gefangen.
Die beiden Exemplare kommen in das Amazonasbecken.
Geschlechtsunterschiede kann ich noch nicht ausmachen, weil eine Hexe gleich im "Unterholz" verschwunden ist. Aber sie sind 20 cm lang (ohne Verlängerung des oberen Schwanzflossenstrahls) und am Kopf 4 cm breit.

Nach neueren Nachforschungen sind diese zwei Exemplare auf jeden Fall keine Hemiloricarias, sondern sie gehören zu den Loricarias, wobei es vermutlich Loricaria simillima ist, da Loricaria cataphracta bisher noch nicht importiert worden sein soll.

2.11.1999
Die eine Loricaria simillima hat Laich unter dem Maul und kaut mit den Barteln diese Laichtraube hin und her! Maulbrütende Harnischwelse stimmt also - es ist L. simillima. Nach 10 - 12 Tagen soll die Brut schlüpfen....

Fortsetzung auf Seite L. simillima

Klaus Dreymann