Südamerika:






17.04.2001

Beim Betrachten eines Sandbodenbeckens in einem Zoogeschäft mit Bratpfannenwelsen (Dysichthys coracoideus) entdecke ich plötzlich eine Art, die ich bisher nur von Abbildungen in diversen Büchern kannte, eine sehr hochrückige, kurze Art -
Bunocephalichthys verrucosus verrucosus.


Der Verkäufer weiß gar nicht, daß er da zwei verschiedene Arten Bratpfannenwelse in dem Aquarium hat. Elf Mark fünfzig soll einer kosten. Ich lasse noch weiter im Boden wühlen, aber von der o.g. Art ist nur dieser eine zu finden - ich nehme ihn dann natürlich mit.
Er verhält sich schon beim Fang im Laden anders, als die anderen Bratpfannenwelse - er rollt sich mit seinem Schwanz kugelförmig ein und verharrt so regungslos. Der Verkäufer dachte schon, daß das Umsetzen dem Wels das Leben gekostet hatte, aber ich wußte ja aus Erfahrung mit den anderen Arten eigentlich Bescheid - er stellte sich nur tot

.

Zu hause angekommen genau das gleiche Spiel: Einrollen mit dem Schwanz und dem relativ plump wirkenden Vorderkörper zu einer kugelähnlichen Gestalt - wenn man sich dieses Gebilde genauer betrachtete, dann sah es eher aus wie eine verschrumpelte Backpflaume (in erster Linie durch diesen viel höheren Rücken mit seinen Höckern).


Nach seiner Eingewöhnung und der obligatorischen Fotoprozedur setzte ich ihn in das andere Bratpfannenwelsbecken mit den D. coracoideus, weil ich ihn von diesen jederzeit würde unterscheiden können.
Oben schwamm ein erst gestern reingelegtes Blatt einer Monstera deliciosa, das noch nicht abgesackt war - der Wels landete auf dem Blatt, rollte sich pflichtgemäß zur Backpflaume und liegt jetzt (zwei Stunden später) immer noch dort.


Nach Literaturangaben soll diese Art selten sein und höchstens acht cm lang werden. Ich bin gespannt.

3.6.
Auch diese Art ist imstande seinen Pfleger zu foppen! Heute hing dieser Wels aufgeblasen bis fast zum Platzen unter der Wasseroberfläche. Als ich ihn dann besorgt am Schwanzende herausnahm hing er schlaff wie eine dicke Kirsche am Stiel herunter. Er lies sich sogar auf dem Rücken auf einen Seitenholm legen. Kein Lebenszeichen! Ich lies ihn dann mal vorsichtig kopfüber in's Wasser gleiten und BLITZSCHNELL (!) düste er davon in Richtung Aquariumboden! :)

16.12.
Ich habe ihn umgesetzt und er ließ sich die ganze Prozedur anstandslos gefallen - drehte sich aber natürlich beim Herausnehmen, und nach der Umgewöhnung an neue Wasserwerte, beim Hineinsetzen zur Backpflaume zusammen.

Übrigens: Trotz genauesten Hinsehens habe ich in keinem Berliner Aquariengeschäft nochmal so einen Wels gesehen!

14.10.2005
Endlich gab es mal wieder diese Welse - ich habe sofort sechs neue gekauft und habe nun also acht dieser "Backpflaumen".

Klaus Dreymann