Peter Collisi
Sehr geehrter Herr Dreymann.
Ich habe im Netz Ihre sehr informative Homepage gefunden.
Manche Details der Zucht werden detaillierter angesprochen als bei dem Altvater
der Züchter Pinter.Dessen Werk ist ohnehin nur noch als Grundlagenwissen anzusehen und auch
eindeutig mit möglicherweise absichtlichen Falschaussagen gespickt. Denken Sie hier an den
wirtschaftlichen Aspekt.Seine Intention war sicherlich nicht sich Konkurrenz zu schaffen.
Nicht desto Trotz bleibt es ein Standardwerk des Hobbyzüchters.
Nun zu dem Phänomen des spurlosen Verschwindens von Jungfischen. Aufgrund Ihres Berichtes
(es fehlen wesentliche Details) sind mehrere Möglichkeiten denkbar:
1) Die kleinen Hexenwelse sind am schwammgeschützten Ansaugstutzen des Außenfilters hängengeblieben
und konnten sich aus eigener Kraft nicht mehr lösen. Bedingt durch die hohe Keimzahl und den
unmittelbaren Kontakt mit diesem Schwamm hat die sofortige Zersetzung stattgefunden.
Keiner der toten Jungfische ist mehr zu sehen.
2) Die kleinen Skalare haben ein ahnliches Schicksal erlitten. Nachts halten sich viele Jungfische
in unmittelbarer Bodennähe auf. Dieser Boden in Aufzuchtbecken ist verschleimt (machen Sie den
Versuch und wischen Sie mit einem Finger über den Glasboden eines Aufzuchtbecken, es ist glitschig)
Dies ist nichts anderes als sich zersetzende Biomasse(Futterreste) mit abermilliarden von Zersetzungsbakterien.
Bedingt durch Bakterienstoffwechsel herrscht hier ein lebensfeindliches Klima. Die Jungfische halten sich
in Bodennähe auf, sterben und werden sofort dis zur Unkenntlichkeit zersetzt.
Was schafft Abhilfe:
Der Einsatz einer stetigen aber geringen Strömung welche dieses giftige Kleinstmilieu nicht zuläßt,
aber doch so gering ist, dass Jungfische sich wohl fühlen. Es kann sich also nur um Volumenstrom
handeln. Nehmen Sie bitte das nächste Mal eine Durchlüfterpumpe einen Luftschlauch, einen Kabelbinder
und einen kleinen Kieselstein. An das Ende des Luftschlauchs befestigen Sie mittels des Kabelbinder den
Kieselstein und senken Sie dieseLuftleitung auf den Beckenboden ab. Nun wird die Luftmenge so eingestellt,
dass ununterbrochen eine Luftblase entweicht. Einmal pro Tag wischen Sie mit der flachen Hand
über den Boden des Aufzuchtaquariums. Mehrere Stunden später hat sich ein Sedimentationshaufen gebildet,
welcher leicht abgesaugt werden kann. Das Phänomen verschwundene Fische wird nicht mehr auftauchen.
Damit Sie den Wert dieser Infos einschätzen können:
Ich bin Inhaber einer gewerblichen Zucht und muß wirtschaftlich arbeiten. Bei den heutigen Energiekosten
ist möglicherweise das Aus schon vorprogrammiert. Umso mehr ist der Hobbyzüchter gefragt um Wissen zu erforschen
und weiterzugeben.
© by Peter Collisi
mfg Peter Collisi
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