Trichogaster lalius


Trichogaster lalius jetzt Trichogaster fasciata


Fotos: Klaus Dreymann
Ursprüngliche
Herkunft:
Südostasien
pH
7
LW
600-800 µ/S
Temperatur
26° - 28° C
Sonstiges
Sandboden
Schwimmpflanzendecke

Drei Zwergfadenfische habe ich mir endlich geholt - zwei Weibchen, ein Männchen - und ich setzte sie zu den drei Kampffischen in ein gut bepflanztes 100 x 30 x 30er Becken mit 28 Grad Celsius, Sand als Bodengrund und einem kaum merkbaren Filterrücklauf.
Wasser: Berliner Leitungswasser mit 16° gH, 8° kH, pH 7,5, LW 1000 µS.
Das Männchen fing schon bald mit dem Schaumnestbau an und ich konnte sogar ziemlich bald die Balz und das Ablaichen unter dem Nest beobachten - wieso klappte das jetzt hier so perfekt und ist mir damals als Kind NIE geglückt???
Ich wußte noch nichts über die Schlupfzeiten und beschloß - einigermaßen überrascht über den nicht so schnell erwarteten Bruterfolg - mich genauer mit der Literatur über Zwergfadenfische zu beschäftigen.

Nach ein paar Wochen bemerkte ich durch Zufall eine Bewegung unten im Biofilter - ein Fischlein !!! - ich käscherte und setzte in ein 30 x 30er Becken um:
Ein kleiner Zwerfadenfisch! Er ist offenbar durch das Filterfallrohr und zwei mit Lavagestein gefüllten Filterkammern hindurch bis in das Pumpwasserabteil gelangt und muß sich erfolgreich von Plankton ernährt haben - verhungert sah er nämlich nicht aus.

Etwas später ist das erwachsene Männchen vom Kampffischmännchen vermutlich zu Tode verfolgt worden =:-( ich setzte noch mehr Verstecke in das Becken u.a. auch eine große und sehr verzweigte Wurzel.
Der einzige überlebende Nachwuchs-Trichogaster lalius sitzt noch einzeln. Er sieht silbrig aus und hat einen goldroten Streifen über den unteren Rand der Afterflosse.

Offenbar gibt es doch ziemliche Konkurrenzen und Revierstreitigkeiten zwischen Betta splendens und Trichogaster lalius, worüber ich bisher aber nirgends etwas gelesen habe...

21.5.2000
Der halbwüchsige Nachwuchs-Colisa sitzt jetzt wieder im Asienbecken - nach den Reaktionen der hochträchtigen zwei Weibchen scheint er aber auch leider kein Männchen zu sein.

Eins der drei Weibchen mit starkem Laichansatz.

1.6.2000
Ich habe ein Männchen gekauft - war gar nicht so einfach, weil es fast überall nur noch die roten Zwergfadenfische gibt. Das Männchen ist noch etwas kleiner als die Weibchen, von denen die zwei älteren inzwischen ziemlichen Laichansatz zeigen.

Noch ein Männchen von
Trichogaster lalius.

7.8.2000
Jetzt hat er zum ersten Mal mit einem der Weibchen unter dem Schaumnest herumgemacht =:-)

15.8.2000
Das Männchen hat ein großes Schaumnest gebaut, das sich ein ganzes Stück über die Wasseroberfläche erhebt und aussieht, als ob es nur aus Riccia und Javamoos besteht. Die Weibchen sind zusammen mit ihm mit dem Ablaichen beschäftigt!

14.10.2005
Heutzutage ist es leider schwer geworden, gut aufgezogene Zwerfadenfische zu finden, die nicht innerhalb der ersten zwei/drei Wochen sterben. Offenbar handelt es sich bei den meisten im einschlägigen Zoofachhandel angebotenen Exemplaren um in Antibiotikabrühe gezogene Tiere, die schnell hinfällig werden, wenn sie in normale Aquarien kommen......

Ich habe dennoch wieder einmal den Versuch gemacht und mir vier Trichogaster lalius (2 Männchen und 2 Weibchen) von einem Großhändler gekauft und hoffe nun, dass ich welche von einem guten Stamm erwischt habe.
Sie schwimmen jetzt in einem ziemlich dicht bepflanzten 80 Liter-Becken mit Sandboden und Mattenfilter.

Jahre später........

13.03.2010
Ich habe wieder Zwergfadenfische - ich finde sie immer noch wunderschön und glaube, diesmal etwas besser gezogene erwischt zu haben.
Gleich am zweiten Tag hat das erste Männchen in seinem Becken mit Hilfe von Riccia ein Schaumnest gebaut. Z.Zt. ist er damit beschäftigt, seine zwei Weibchen aus der gegenüberliegenden Ecke des Aquariums unter das Schaumnest zu bugsieren. 31.03.
Das Männchen ist wieder mal frühzeitig gestorben!

Ich habe Nachschub besorgt und drei Paare auf drei Becken mit unterschiedlichen Wasserwerten verteilt. Zwei Paare sind inzwischen (nach einer Woche)unter den Riccia-Schaumnestern am ablaichen. Ich werde in den nächsten Tagen die Nester in kleine Aufzuchtbecken verteilen, die schon seit geraumer Zeit einlaufen. 1.04.
Ich habe beide Schaumnester in je ein Aufzuchtbecken umgesetzt.

2.04.
In einem der zwei Aufzuchtbecken sehe ich zahlreiche Larven - 2 mm lang, wenig pigmentiert, fast durchsichtig. Nur die beiden Augen sind dunkle Punkte. Wenn ich nicht zielgerichtet gesucht hätte, wären mir diese Larven bestimmt entgangen.
Ich streue etwas zerbröselte Flocken auf die Wasseroberfläche und nehme mir vor, morgen Kleinstfutter zu besorgen.

6.04.
Die Larven wachsen und ich entdecke immer mehr.

Um die glitzernde Farbenpracht dieser Fische wenigstens einigermaßen zu vermitteln habe ich mal ein paar Ausschnitte fotografiert:

13.05.
Jetzt erst, nach anderthalb Monaten sind die Larven so groß, dass sie über den Berg sind und auch schon verschiedene Futtergrößen bewältigen.

23.10.2010
Inzwischen kann ich folgende Bilanz ziehen:

Ich habe nach langen Beobachtungen beim Händler einen gesunden Aquarienstamm dieser Zwerfadenfische gefunden und habe inzwischen auch laufend gesunden Nachwuchs.

Sicherheitshalber hatte ich die Fische ursprünglich ja auf mehrere Becken verteilt, woraus sich ein paar Voraussetzungen für eine erfolgreiche Nachzucht herauskristallisierten:
Die Aquarien sollten unbedingt eine Schwimmpflanzendecke wie z.B. Riccia fluitans haben. Die Männchen benötigen kleinste Pflanzenteile zur Stabilisierung ihrer Schaumnester. Außerdem verhindern diese Schwimmpolster eine zu starke Strömung an der Wasseroberfläche, die das Schaumnest zerstören würde.
Die Nester erkennt man sofort daran, dass sich ein deutlicher Hügel über die Wasseroberfläche erhebt. Um zahlreiche Nachkommen aufzuziehen habe ich diese Schaumnester mit einem kleinen Messbecher abgeschöpft und in ein Aufzuchtbecken überführt. Die Winzlingsbrut ziehe ich anfänglich mit Fluid-Futter aus dem Handel, später mit zerriebenen Flocken und dann Artemien-Nauplien groß, bis sie größeres Futter bewältigen können.

Wenn sich beide Geschlechter längere Zeit in einem Becken ohne Laichaktivitäten aufhalten (weil beispielsweise eine Schwimmpflanzendecke fehlt oder die Strömung zu stark ist), sterben die Weibchen bald an ihrem nicht absetzbaren Laich.

Mein Fazit: