Hypancistrus zebra L 46

Fotos: Klaus Dreymann
Ursprüngliche
Herkunft:
Südamerika
Rio Xingu
pH
6
LW
200 - 300 µ/S
Temperatur
26° - 30° C
Sonstiges
Sandboden, Höhlen

Diese Welse sehen doch sehr auffällig aus und sind offenbar überall ziemlich begehrt - bei uns merkt man das u.a. auch am Preis!
Ich war ja erst sehr skeptisch weil sie erstmal nicht meiner Vorliebe für skurile Fische entsprachen und ich dann auch noch hörte, daß sie fast ausschließlich an Lebendfutter gehen sollen.......wie sollte ich da jemals vier Wochen verreisen können.

Andererseits bestätigen ein paar Leute, daß diese Welse bei 28 ° C zu halten sind, was ja meinen Möglichkeiten im Becken mit den drei LDA 31 entspricht.

20.4.01
Kurz und gut, ich habe drei relativ große Exemplare für 250,- gekauft. Sie saßen schon seit einem halbem Jahr im Händlerbecken und die Gefahr des "plötzlichen Welstodes" oder eingeschleppter Krankheiten schien mir nicht mehr gegeben.
Alle drei sehen gleich groß aus - wie geklont - von Geschlechtsunterschieden habe ich nichts bemerkt. Ihr Verhalten war aber lange nicht so hektisch wie bei manchen anderen Welsen:
Beim Fang im Händlerbecken sind sie zwar auch erstmal abgehauen, aber nach dem Beiseiteräumen einer Wurzel ließen sie sich doch relativ einfach fangen. Durch den mit vielen Odontoden übersäten Körper bleiben sie aber im Kescher hängen.

Zuhause kamen sie erstmal ins Fotobecken und waren dabei auch nicht sehr hektisch. Nach Fotositzung und Eingewöhnung gings dann in das Becken ihrer Bestimmung: Feinster Sandboden, diverse Höhlen, Pflanzen, Wurzeln und per Zeitschaltuhr gelegentliche, starke Strömungen. Berliner Leitungswasser mit 28° - 30° C.

Die Zebras haben das Terrain sondiert und sich dann ihre individuellen Nischen gesucht.

Sie sind etwas schüchtern! Ich muß mich schon wie eine Salzsäule verhalten, damit ich sie beobachten kann. Sie sitzen hauptsächlich in den Spalten einiger Schieferplatten und kommen dort gelegentlich in Konflikt mit einem dort sitzenden LDA 31, von dem sie sich aber nicht vertreiben lassen, obwohl er viermal so groß ist.
Manchmal kommunizieren sie miteinander, wobei ich noch nicht erkennen kann, ob ihr Verhalten dann Kommentkampf oder Balz ist - sie drängen dich Seite an Seite und einer von ihnen klappt seinen Schwanz um die Schwanzwurzel des anderen.

Das Freßverhalten ist so eine Sache:
Ich habe inzwischen diverse Dinge angeboten und muß schon einige Geduld aufbringen, um sie mal beim Fressen beobachten zu können. Bei roten TK-Mückenlarven bin ich mir sicher, daß sie davon gefressen haben - ich habe inzwischen auch gelesen, daß sie bevorzugt an rotes Futter gehen sollen - bei Enchyträen bin ich mir nicht so sicher. Sie wühlen schon interessiert in diversen Futtersorten incl. Spirulina-Flocken, aber es sieht meistens nach Neugier aus und nicht nach Fressen. Selbst gehackte Mistwürmer aus meinem Kompost waren bisher nur zum neugierigen Gucken gut genug. Ob sie nachts im Schutz der Dunkelheit fressen kann ich wegen der anderen Beckenbewohner nicht beurteilen. Zumindest magern die Zebras nicht ab - fressen tun sie also irgendwas irgendwann.....
15.5.
Heute habe ich sie beim Mysisfressen beobachtet!

19.5.
Durch Zufall traf ich einen Aquarianer bei meinem Dealer, der ein paar L 46 hat und prinzipiell an einem Verkauf interessiert ist! Ich bin sofort hingefahren und habe ihm zwei abgekauft, wobei der eine bei gleicher Größe doch einen deutlich breiteren Kopf hat, als meine bisherigen drei - es ist, wenn ich die Aussagen zu L 46 richtig interpretiere, ein Männchen.

31.5.
Inzwischen sind die fünf zwar oft in den Schieferspalten versteckt, aber wenn ich Futter ins Becken werfe wuseln sie sehr kregel über den Sand. Sie haben die Angewohnheit, mit Hilfe ihrer schnell bewegten Bauchflossen in kürzester Zeit eine Grube im Sand auszuheben, was sie auch ausgiebigst tun. Den tieferen Sinn dieser häufigen Aktion muß ich erst noch herausfinden.

11.6.
Sie fressen Futterflocken! Es sieht dadurch ganz so aus, als ob die Urlaubsfütterei doch leichter zu bewältigen sein könnte.

15.6.
Ich habe jetzt Ancistrus ranunculus zusammen mit Hypancistrus zebra und Panaque albomaculatus in dem Becken bei 29 - 30 ° C. Im Becken befinden sich zahlreiche Versteckmöglichkeiten verschiedenster Art, ein starker Filterrücklauf über einen Diffuser, ein zweiter Rücklauf über einen zweiten Außenfilter, der eine Bodenströmung hervorruft, und eine 1000er Strömungspumpe, die über eine Schaltuhr mehrmals am Tag eine heftige Strömung hervorruft.
Die Wasserwerte sind:

gH=5
kH=1
pH=6,5
NO3=5
NO2=0
29° -30° C
240 µ/S

18.6.
Beinahe Supergau!
Der Filter war über Nacht ausgefallen und ein paar Blätter Römersalat waren in der Zersetzung schon etwas weiter fortgeschritten:
Ich sah zu meinem Entsetzen, daß drei Hypancistrus zebra mit offenem Maul auf dem Rücken lagen und nicht mehr atmeten...ausgerechnet!
Zwei nahm ich vorsichtig an ihrer Schwanzflosse mit der Hand aus dem Wasser und legte sie auf den vorderen Längsholm des Aquariums - frustriert!
Einer lag auf der Seite im Aquarium, atmete aber noch heftig. Die zwei anderen waren nicht zu sehen. Ebensowenig war irgendetwas von den LDA 31 zu sehen, die ja Wochen vorher schon mal sehr empfindlich durch die Zersetzung eines halben Chinakohls gezeigt hatten (damals sind drei von ihnen dadurch gestorben).
Die Ancistrus ranunculus hingegen, von denen es hieß, sie seien sehr empfindlich was die Wasserwerte betrifft, schwammen offensichtlich unbeeinträchtigt hinter ihrer Deckung umher - so empfindlich wie die Hypancistrus zebra sind sie vielleicht doch nicht!
Plötzlich zappelten die beiden Zebrawelse auf dem Aquariumrand - sie waren doch nicht tot!
Ich setzte sie natürlich schnell wieder ins Aquarium zurück, wo sie inzwischen glücklicherweise die Waagerechte eingenommen haben - sie atmen zwar noch schwer, aber ich habe das Gefühl, daß es ihnen zunehmend besser geht.

19.6.
Mist, zwei sind leider doch gestorben.......

1.1.02
Die drei scheinen immer noch bei bester Gesundheit zu sein. Sie fressen inzwischen gut, bevorzugen aber rote Mückenlarven und Mysis (Tiefkühlkost aufgetaut) und lebende Enchyträen.
Inzwischen hört man Gerüchte über die Beinahe-Ausrottung der Zebrawelse in ihrem Ursprungsbiotop - die Preise hier in Berlin steigen auch ins unermeßliche.......
Es ist daher wohl besonders wichtig, seinen Bestand an diesen Welsen zu wahren und möglichst zu vermehren.

6.5.
Heute konnte ich einen von ihnen dabei beobachten, wie er länger an einer etwas älteren, d.h. schon weicheren Kartoffelscheibe herumgeknabbert und gekaut hat.

Weil es neuerdings giftige Kommentare über sowas gibt - "ältere Kartoffel" heißt bei mir, dass die Kartoffel maximal zwei Tage alt ist! (Seit dem 19.6.01 bis heute am 14.9.04 sind bei mir keine Zebrawelse mehr gestorben!)

31.8.02
Per Annonce habe ich ein Zuchtpaar gekauft (sie hatten schon mal abgelaicht) und sie in ein Extrabecken gesetzt, damit ich sie besser beobachten kann. Das Weibchen hat offenbar Laichansatz gebildet - sie sieht ziemlich dick aus. Das Männchen hält sich nach einem Tag in diesem Becken nur in der angebotenen Bruthöhle auf....
3.9.
Die Heizung hatte das Wasser auf 33°C erhitzt - ich mache 50% Wasserwechsel mit kaltem Osmosewasser. 30°C, pH 7,9, 650 µS -
7.9.
Das Männchen sitzt ständig in der von mir sogedachten Bruthöhle, aber es passiert sonst nichts. Ich installiere einen Außenfilter mit Torf um den pH-Wert zu senken und ich installiere eine kleine Strömungspumpe, deren Strahl auf die Öffnung der Bruthöhle gerichtet ist. Das Männchen ergreift daraufhin die Flucht - nur die Hexenwelse scheinen sich sehr für die Strömung zu interessieren.
19.9.
Ich lasse das Wasser auf 50% herab. Das Männchen schwänzelt zum Weibchen in die zweite Höhle und drängt (?) das Weibchen, in seine Höhle zu schwimmen.
24.12.
Wieder mal wg. der explosionsartigen Vermehrung der Planarien setze ich heute die restlichen vier Zebrawelse um zu den zwei anderen. Dabei sehe ich, dass sie doch schon enorm gewachsen sind. Wahrscheinlich werden sie in dem neuen Aquarium wesentlich mehr Unterschlupfspalten finden, als in ihrem alten Domizil. Hier kann ich zumindest Temperaturstürze NACH tagelanger Wasserspiegelabsenkung hervorrufen und mich somit mehr auf Nachzuchtversuche und Simulation der Regenzeit (Kirschbaummethode) etc. konzentrieren. Die Umsetzerei habe ich übrigens diesmal per Hand vorgenommen - beim ersten Mal sind sie ja mit ihren Stacheln im Netz hängengeblieben.

29.12.
Heute habe ich eine 500er Strömungspumpe installiert und als Folge davon (?) gingen Revierstreitigkeiten zwischen den Zebras los.

22.9.2004
Heute habe ich endlich mal Larven gefunden: Drei dicke, weiße Dottersäcke mit schmalen Fischkörpern darüber wuseln noch etwas unkoordiniert durch den Sand und den Mulm. Ich weiß noch nicht, ob ich sie im Elternbecken lasse, oder ob man sie besser in einem kleinen Aufzuchtbecken hält....

Es hat leider nicht geklappt - ich habe die Larven nie wieder gesehen! Ich werde sie also beim nächsten Mal in ein sorgfältig gepflegtes Aufzuchtbecken setzen und besonders überwachen. Immerhin bin ich mir nun natürlich sicher, dass ich beide Geschlechter hier habe, was ich vorher nicht mit Sicherheit sagen konnte.

12.12.2004
Kommando zurück!
Eben habe ich drei stramme kleine Kerlchen gesehen, ca. 2,5 cm lang. Offenbar reicht den Larven das Futter für die Eltern und das gesamte Umfeld.
Nix mit sorgfältig gepflegtem Aufzuchtbecken.

20.1.2005
Heute habe ich noch einen mehr entdeckt - es sind bisher also mindestens vier!

3.3.2005
Der Nachwuchs hat inzwischen die Hälfte der Elterngröße erreicht und zeigt sich wenig verängstigt im freien Wasser, aber immer in der Nähe von irgendwelchen Verstecken.

18.4.
Die nächste Nachwuchsgeneration zeigt sich. Das Becken wird inzwischen von Planarien überbevölkert und ich muss die Welse bald evakuieren.

29.12.
Heute habe ich die Nachwüchslinge (zwei Generationen) in ein Extrabecken per Hand umgesetzt.

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