Bratpfannenwelse D. coracoides

Alle Fotos: Kurt Staubmann

Ein kleiner Zuchtbericht

12.6.2004 Eines Tages saß ich wieder einmal vor einem meiner Becken und hatte ein seltenes Aha-Erlebnis: Ich durfte kurzzeitig einen meiner Bratpfannenwelse bewundern. Da ich in meinem Becken relativ viel füttere, um auch meine Meute von Paradiesschnecken satt zu bekommen, haben es meine "Bratis" nicht nötig sich öfter als nötig zu zeigen. Daraufhin keimt in mir der Gedanke an einen gezielten Nachzuchtversuch.
Nun ergab es sich bei einem Gespräch mit Marion (Philipp-Bogg), dass sie mir einige ihrer Bratis zur Vermehrung überlies. Wofür ich mich hier noch einmal recht herzlich bedanken möchte.
Ein 60cm Aufzuchtbecken war rasch aufgestellt und mit feinstem Sand, kleineren Moorkienholzstückchen und Javafarn eingerichtet. Als Filter wurde ein Stück H x B 19x16cm einer 10cm Filtermatte ausgehöhlt und mit einer meiner 1100L/h Pumpen bestückt. Für den Sauerstoffeintrag hatte ich einen Diffusor auf die Pumpe aufgesteckt. Reines Osmosewasser auf 27 C aufgeheizt und mit zwei Handvoll Erlenzäpfchen und massenhaft Buchenlaub "veredelt". Das Becken war gut zur Hälfte mit Buchenlaub gefüllt. Nun konnten die Bratis einziehen.

Die Wasserwerte waren: Temp: 27° C - PH: 6 - KH: 2 - NO2: 0 - NO3: 0

Danach hieß es warten.

Mein Plan war eigentlich den Wasserstand im Laufe der Wochen durch Verdunstung absinken zu lassen und danach mit kühlem frischem Osmosewasser aufzufüllen. Durch diesen Wechsel der Temperatur und des PH-Wertes erhoffte ich mir den Auslöser für einen Laichakt. Natürlich saß ich täglich immer einige Zeit vor dem Becken und schaute ob ich nicht einen der frisch eingezogenen Bratis erspähen konnte.

Eines Tages nun, es war der 16.April 05, sah ich einen Brati fressen. Nichts Ungewöhnliches mag nun so mancher denken, aber ich habe an diesem Tag noch nichts zum Futtern ins Becken gegeben. Nein. Der Brati hatte ein Baby gefressen. Nun ging ich mit dem Stiel meines kleinen Keschers auf Suche. Und da waren sie! KDA-Aufzuchtkasten ins Becken und mit der "Rettung" der Babies begonnen. Einen habe ich gleich zum Knipsen in einen 30ml Messbecher gegeben. Das Recyclingzeichen auf dem Foto ist 5mm groß.

Nun wurden täglich weitere "Rettungsversuche" gestartet, bis ich nach einigen Tagen deutlich gewachsene Babies fand, die den Erwachsenen vor dem Maul herumschwammen ohne gefressen zu werden.

Hier einer vom 21. April 05. Deutlich gewachsen und mit wohlgenährtem Baucherl.

Meine entkapselten Artemiaeier, das Babystar IV und das Diskusgranulat (1-2mm) haben wohl gut geschmeckt.

Mittlerweile ist der 26. Apr. 2005 und in den Zwei Aufzuchtkästen die ich bestückt habe, wuseln die kleinen immer nach Futter suchend herum.

Leider wurde dieses Foto nicht scharf, aber ich denke man kann den Jungster beim Fressen einer roten Hafttablette erkennen.

Da es nun so aussieht als wären die Kleinen übern Berg, spiele ich nun mit dem Gedanken an ein Spezialbecken für meine Unsichtbaren Welse. Das Becken wird die Maße von 150x50-60x40cm haben und sie werden Beifische bekommen. Die Wasserwerte und das Bodenleben der Bratis sind wunderbar geeignet für die Oberflächenorientierten Schmetterlingsfische (Pantodon buchholzi).

Kurt Staubmann

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