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Hemiloricaria eigenmanni

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Fotos: K. Dreymann

12.9.99
Ich habe noch zwei einsame Hemiloricarias entdeckt und gekauft - insgesamt sind jetzt also sechs Hexenwelse im Bachbecken und drei im Amazonasbecken, wobei ich inzwischen natürlich überlege, ob ich diese drei nicht auch gleich in das Bachbecken setze - immerhin befindet sich unter ihnen ja das Weibchen, das schon zweimal abgelaicht hat......
Damit ich nicht langsam den Überblick verliere:
Das großeaus dem Amazonas-Becken habe ich endlich erwischt und in den Keller in das Bachbecken überführt. Also: Bachbecken 7, Amazonasbecken 2...
24.9.1999
Mein Dealer rief an, er hätte zwei rote Hexenwelse bekommen - morgen fahre ich hin!
25.9.1999
Es sind zwei kleine Hemiloricaria spec. I, rot, die ich erstmal in das große Amazonasbecken setze. Auffallend ist jedoch, daß sie ihre Rückenflosse - anders als die anderen Hexenwelse - immer aufgerichtet haben.

6.10.1999
Ich habe noch ein paar Wildfänge bekommen - der genaue Fundort wird mir hoffentlich noch mitgeteilt werden - fünf Hexenwelse unterschiedlicher Arten:
Drei Hemiloricaria spec. (noch nicht näher bestimmt) und
Zwei Spatuloricaria spec. (noch nicht näher bestimmt).
Alle kamen (nach der üblichen Eingewöhnungszeit) erstmal in das große Amazonas-Becken, wobei eine Spatuloricaria - eine fast weiß gefärbte Variante - unruhig hin und her schwamm, und sich sichtlich unwohl fühlte. Als dann die Roten von Rio auch noch anfingen, an ihr herumzuknabbern, setzte ich sie um in das Bachbecken zu den anderen Hexenwelsen und den Farlowellas.
Die andere ist am 10.10.99 gestorben - ich hätte sie mal besser auch gleich umgesetzt.
Eine Hemiloricaria habe ich noch in das Bachbecken gesetzt, also es sind jetzt im Bachbecken acht und im Amazonasbecken noch eine Rineloricaria (die letzte läßt sich sehr schwer fangen...).
Ich werde in nächster Zeit mal eine genauere Bestimmung versuchen, da ich inzwischen vermutlich bis zu fünf verschiedene Arten halte.

17.10.1999
Wasserwechsel und Bodengrundwechsel.
Da ich gute Erfahrungen mit Sand anstatt Kies im Bratpfannenwelsbecken gemacht habe, habe ich mich entschlossen, im Bachbecken für die Hexenwelse ebenfalls Sand einzusetzen. Dabei wird sofort deutlich, dass zumindest eine Hexenwels-Art offenbar ständig dabei ist, den Sand durchzukauen.

8.11.1999
Es sind endlich wieder blaugrüne Eier in einer der Strömungsröhren im Bachbecken...
16.11.
Ich habe diesmal sicherheitshalber diese Röhre mit dem Gelege in einen schwimmenden Laichkasten gesetzt - noch ist nichts geschlüpft, aber es müßte eigentlich bald losgehen.
Die Artemien sind auch schon angesetzt.

17.11.
Es sind zehn von ihnen geschlüpft - der Rest ist hellgrün geworden, offenbar verpilzt. Vielleicht sollte man dasdoch bei dem Gelege lassen...? Ich werde mir da demnächst auf jeden Fall irgendeine Brutanlage für die Hexenwelse konstruieren. Inzwischen sitzen die zehn geschlüpften Larven im Laichkasten. Bei der ersten Fütterungsprobe mit Artemiennauplien stellt sich leider heraus, daß die Seitengitter des Laichkastens zu große Löcher haben - nach ein/zwei Stunden sind alle Nauplien in Aquarium und nicht mehr im Laichkasten. Die Probleme werden also nicht weniger.

15.12.
Bis gestern habe ich die Hexenwelsbrut im ins Becken gehängten Laichkasten mit Artemiensieb großgepäppelt und heute in die endlich fertiggestellte und eingefahrene Zuchtanlage im Keller umquartiert. Sieben haben es bisher geschafft - allerdings habe ich bei der Filterreinigung zu meiner Verwunderung noch zwei im Filter gefunden und auch in das Zuchtbecken zu den anderen gesetzt. Heute habe ich nach all den Artemien-Nauplien zum ersten Mal ein Salatblatt angeboten.

20.12.
Das fächelndehatte ich mitsamt Röhre in das mittlere Zuchtbecken gesetzt - heute ist die komplette Brut geschlüpft und hängt in Trauben an zwei Scheiben...
Bei allen Nachzuchten der div. Hexenwelsarten war es bisher immer so, dass ein/zwei Frühschlüpfende dabei waren - bis zu drei Tage früher - würde mich mal interessieren, wie das aus biologischer Sicht zu erklären ist.
Die geretteten 7 Rineloricarias sind im ersten Zuchtbecken, dazu kamen zwei verwaiste aus dem Bachbecken, die dort irgendwie überlebt hatten (trotz der Chaetostoma-Freßfeinde!) und eine, die sogar schon größer war, als alle anderen der bisherigen Nachzuchten.

25.12.
Die Hemiloricaria-Brut besteht aus ca. 100 Exemplaren - 6 gestorbene habe ich heute entfernt.
Die Röhre mit demhabe ich inzwischen wieder umgesetzt - die Strömungspumpe ausgeschaltet.

29.12.1999
Nach den Beschreibungen in Hieronimus und H.J.Franke und der Tatsache, dass die Eier durchweg blaugrün sind, handelt es sich bei meiner nachgezüchteten Hexenwelsart um den Zwerghexenwels Hemiloricaria parva
Nach den Bestimmungen und Veröffentlichungen von Gerhard Ott (Das Aquarium,192,1985) handelt es sich bei meiner Hexenwelsart um Hemiloricaria fallax.

ABER:
Nach Rücksprache mit Ingo Seidel soll dieses aber nicht sehr wahrscheinlich sein, da diese Art sehr selten im Handel angeboten wird.
"1.)Während die recht groß (ca. 15 cm) werdende Art H. fallax in Amazonien recht weit verbreitet und auch in der Aquaristik gut bekannt ist, ist die im Rio-Paraguay-System vorkommende und wahrscheinlich recht kleine Art (genau kann man es nicht sagen, da der Holotypus ein Jungfisch meines Wissens noch ein Jungfisch war) H. parva aquaristisch nicht oder kaum bekannt.
2.) H. fallax ist leicht an dem kreisrunden dunkelbraunen bis schwarzen Fleck vor der Dorsale von den meisten anderen Arten zu unterscheiden. Lediglich einige andere Arten aus der unmittelbaren Verwandtschaft dieser Art (z.B. H. formosa) tragen einen ähnlichen Fleck, der aber zumeist anders angeordnet ist. Außerdem sind diese Arten in der Regel auch nicht im Handel verfügbar." (Zitat aus einem Briefwechsel vom August 2000).

Bei genauer Betrachtung mit Lupe ist der o.g. kreisrunde Fleck bei meinen Hexenwelsen nicht zu finden.
Die von mir hier gehaltene und gezüchtete Art Rineloricaria ist somit noch nicht richtig zugeordet.

Nach letzten Abbildungen, die ich gesehen habe, habe ich Hexenwelse, die eher Hemiloricaria microlepidogaster sein können, allenfalls noch H. hasemani...

Klaus Dreymann
Fortsetzung

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