Die Roten Hexenwelse sind recht unproblematisch in der Pflege. Der künftige Züchter dieser Welse beschafft sich als Ausgangsmaterial am besten eine Gruppe von etwa 10 halbwüchsigen Tieren und lässt diese bei guter Fütterung in ca. 6 Monaten auf ihre endgültige Größe von 8-10cm heranwachsen.
Die Art ist gegenüber anderen Fischen absolut friedlich und geht nach einer gewissen Eingewöhnungsphase auch recht willig Tagsüber ans Futter. Dabei verdrängen die gefräßigen roten leicht andere, nicht so temperamentvolle Welse und bei der Vergesellschaftung ist dies zu beachten.
Friedliche kleine Salmler und/oder Killifische sind gut geeignete Begleitfische, die den Welsen auch genügend Futter übriglassen und deren Platzansprüche sind zumeist auf andere Beckenbereiche ausgedehnt.
Gefressen wird alles was zu Boden fällt, vornehmlich tierische Nahrung. Rote Hexenwelse sind Allesfresser. Auch kleinste Jungfische sah ich niemals Algen oder dergleichen nehmen. Immer wird Artemia oder Cyclops der Vorzug gegeben.
Bei Wassertemperaturen von 24-26 C fühlen sich diese Welse wohl und ausgewachsene Tiere schreiten auch willig zur Fortpflanzung. Die übrigen Wasserwerte sind kaum entscheidend, bei einem Neutralen ph-Wert und einer mittleren Härte bis etwa 15GH schlüpfen die Jungwelse problemlos.
Ist die zehnköpfige Truppe bei wöchentlichem Teilwasserwechsel von bis zu 50% herangewachsen, so lassen sich die Geschlechter anhand der Kopfbeborstung bei den Männchen und den deutlich gerundeten Bauchen bei den Weibchen gut auseinander halten. Die Laichbereitschaft offenbart sich periodisch, ohne erkennbares Muster. Eine Gruppe kann monatelang sexuell inaktiv sein, bis die Männchen ihre Bärte deutlich ausbilden, ihre Höhlen besetzen und die Leiber der Weibchen stark anschwellen.
Diese Arten sind Höhlenbrüter, bei denen die Männchen das Gelege bewachen und pflegen bis es zum Schlupf der jungen Welse kommt. Die jungen sind Nestflüchter, die nach einer Brutzeit von zehn bis zwölf Tagen je nach Temperatur sofort nach dem Schlupf die Bruthöhle verlassen und an den Aquarienscheiben hängen. Die kleinen tragen zu diesem Zeitpunkt einen dicken gelblichbraunen Dottersack, der aber nach weiteren zwei Tagen aufgezerrt ist.
Als Bruthöhle verwenden die Züchter von Roten Hexenwelsen bevorzugt Röhren aus PVC oder besser noch aus Bambus, die etwa die doppelte Fischlänge haben. Der Durchmesser ist so zu wählen, dass Männchen, wenn es alleine in der Höhle ist beim abspreizen der Brustflossen die Höhlenwände berührt. Je enger die Röhre desto lieber nehmen sie die Tiere an. Bei zu engen Röhren oder auch bei noch jungen, unerfahrenen Pärchen kommt es oftmals vor, dass ein Großteil der Eier nach hinten aus der Röhre gestoßen wird und dort von den nicht am Laichen beteiligten Fischen als willkommene Speiseplanänderung angesehen wird.
Die erwähnte Truppe von 10 adulten Tieren ist in einem Becken mit den Bodenmaßen 100 x 50 sehr gut aufgehoben. Leider kommt es vor, dass sich die Männchen gegenseitig stören und am laichen hindern. Ich habe mich daher angewöhnt, lieber nur Pärchen oder Trios zur Zucht anzusetzen. Sind mehrere Weibchen Laichbereit, so laichen diese nacheinander mit dem selben Männchen ab und die Gelege sind entsprechend groß. Um dem Männchen die nötige Ruhe zu geben, setze ich es mitsamt der Röhre in ein kleines Aquarium um, wo die Jungen gefahrlos schlüpfen können. Das Männchen benötigt während der Brutzeit kein Futter, kommt jedoch bei Futtergabe in der Dämmerung zum Fressen heraus. Bei Einzelhaltung des Männchens füttere ich nicht bis zum Schlupf. Danach jedoch bekommt das Männchen etwa eine Woche lang das beste Futter, bevor ich es zu den bereits wieder Laichvollen Weibchen zurücksetze. Die jungen sauge ich mit einem Luftschlauch von der Scheibe ab und setze sie in einen kleinen Aufzuchtbehälter um, in dem ich sie besser anfüttern kann.