Da ich schon oft gelesen hatte, daß einige Fischarten bevorzugt in Strömung
leben, sich dort gelegentlich aufhalten oder aber nur in durchströmten Röhren
laichen, habe ich mit schon bald eine, später mehrere verschiedene Strömungspumpen
gekauft.
Zunächst hatte ich eine 500 l Pumpe, die links hinten unten im Amazonasbecken
an der Scheibe klebte und über ein 1,50 m langes Rohr (Filterausströmrohr
ohne Löcher) mit einer ca. 20 cm langen Bambusröhre, die auf dem Aquariumkies
lag, verbunden war.
Dafür interessierten sich erstmal nur die Hexenwelse (Hemiloricaria eigenmanni),
die dort auch schon mehrmals abgelaicht haben.
Das Bachbecken im Keller sollte dann aber fast nur aus starker Strömung bestehen
- ich besorgte mir erst eine 1000 l, später eine 1500 l Pumpe und setzte beide
in das Bachbecken:
Zusätzlich zu dieser starken Strömung kamen noch die
starke Strömung des Filterrücklaufs und eines zusätzlichen Innenfilters.
Alle Bewohner des Bachbeckens zeigten auf jeden Fall kein irgendwie gestört
aussehendes Verhalten - im Gegenteil: Die Farlowellas "surften" oft in
der Strömung und die Hexenwelse bekamen dicht über dem Boden wenig bis
nichts davon ab, hatten aber drei stark durchströmte Röhren, die sie sich
mit dem Chaetostoma sp. teilen. Inzwischen ist der erste Hexenwels schon am Putzen
in der mittleren Röhre.
Auch nachdem ich den Bodengrund ausgetauscht hatte - Sand statt Kies - wurde das
Wasser trotz der heftigen Strömung nach drei Tagen klar.
19.10.1999
Heute habe ich während des Wasserwechsels im großen Amazonasbecken auch
gleich die dortige Strömungspumpe gegen eine stärkere (1000 l) ausgetauscht.
Der Kies am Ende der Röhre wird ziemlich herumgewirbelt und ich lege drei größere
flache Flußkiesel vor die Öffnung. Die Strömung ist trotzdem noch
ziemlich stark, aber ich will mir das mal ein paar Tage betrachten.
Die Wirkung auf die Bewohner des Beckens ist aber schon mal deutlich:
Die Salmler "surfen" in der Strömung hin und her und ein paar Ancistren
zeigen sich auch höchst interessiert - ich glaube inzwischen, daß die
Strömung in einem Aquarium eine nicht zu unterschätzende Wichtigkeit für
die Bewohner des jeweiligen Beckens hat. Ich weiß natürlich auch, daß
das nicht für alle Fischarten gilt - Fische, die hauptsächlich in kleinen,
unbewegten Wassersenken vorkommen (Beispiel: Bratpfannenwelse) oder Labyrinther,
die ja wegen ihrer empfindlichen Schaumnester nicht in Strömung gehalten werden,
haben vermutlich kein Strömungsbedürfnis.
19.10.01
Jahre später und um einige Erfahrungen reicher:
In zehn von dreizehn Becken habe ich zusätzliche Strömung installiert,
wobei ich inzwischen oft einen Diffuser vor dem Auslaß habe. Im Becken der
Ancistrus ranunculus, der Hypancistrus zebra und der Panaque albomaculatus herrscht
eine starke, sauerstoffangereicherte Strömung bei 30°C Wassertemperatur
in fast reinem Umkehrosmosewasser. Außerdem werden über zwei Außenfilter
noch eine zusätzliche Oberflächen- und eine Grundströmung dicht über
dem Sandboden erzeugt.
Bei diesem Dauerbetrieb bleibt es nicht aus, daß sich die Strömungspumpen
relativ schnell zusetzen - am Ansaugstutzen sammeln sich Pflanzenreste etc. Auch
die mitgelieferten Schaumstoffüberzüge verhindern eine baldige Verstopfung
nicht - sie sind dann eben vollgesogen und reduzieren den Wasserdurchlauf bis auf
Null. Ich muß deshalb einmal im Monat Wartungsarbeiten durchführen, d.h.
Auspressen der Schwämme und das Reinigen der Diffuser mit Flaschenbürste,
sonst setzt sich schnell alles zu.
Selbst meine neuen Altum-Skalare interessieren sich ab und zu für die Strömung
und den Diffuserstrahl.
Klaus Dreymann
Fortsetzung auf der Seite
"Schneller Brüter"
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