Zu meinem ersten Welsnachwuchs kam ich ohne etwas dafür zu tun. Nach der Neueinrichtung
eines 160L Beckens mit reichlicher Bepflanzung kamen auch irgendwann die ersten
Fische ins Becken. Als "relativ anspruchslos verschrieen" setzte ich unter
anderem auch 3 Corydoras paleatus ein. 2 Männchen und ein Weibchen. Die Fische
fühlten sich im Kölner Leitungswasser (Gesamthärte 14°dH und
SBV 8° NO3 Gehalt ca. 30mg/L) anscheinend recht wohl.
Innerhalb kurzer Zeit wuchsen die Fische auf die doppelte Größe heran.
Das Weibchen war einiges größer als die Männchen. Deren Rückenflossen
jedoch waren deutlich länger und spitzer. Somit waren die 3 sehr gut auseinander
zu halten.
Nach etwa 4 Wochen stellte ich direkt in Anschluss an einen kräftigen Wasserwechsel,
den ich ausnahmsweise mal mit kaltem Wasser machte, fest, dass sich ein Paar gegenseitig
bestupst. Da hatte ich doch was gelesen. Also schnell Buch raus, und nachschauen.
Richtig gesehen: das ist Balzverhalten! Na ja was soll ich sagen? Das Weibchen bildete
mit dem Männchen die für Corydoras typische T-Stellung wobei sie mit ihrer
Schnauze in seine Flanke drückt. Aus den Bauchflossen bildete sie eine Art
"Tasche" in der 3 Eier waren. Kurze Zeit darauf sah ich sie diese an einem
Echinodorus-Blatt abstreifen. Und wieder mit dem Männchen in T-Stellung usw.
Ich wusste schon, dass die Corys Laichräuber sind, und ihre eigenen Eier fressen
(schön doof eigentlich). Also hing ich einen Ablaichkasten ins Becken (was
anderes hatte ich nicht) und sammelte einige Eier ein. Nach etwa 4 tagen konnte
ich 2 Junge entdecken, die ich aber nicht durchbringen konnte. Danach fuhr ich ein
60L Becken ein, und setzte die Corys bei Beginn der Paarung ein, worauf sie über
60 Eier im Becken verteilten. Fische wieder raus, und nach 5 Tagen die ersten Winzlinge.
Die Aufzucht der Jungen erfolgte erst mit Artemia-Nauplien, und später mit
Futtertabletten.
K. H. Wesemann