Farlowella sp.

Alle Fotos: Marion Philipp-Bogg
Ursprüngliche
Herkunft:
Südamerika
pH
6,5
LW
220 µ/S
Temperatur
25°C - 26°C

Es war Liebe auf den ersten Blick ;-)))

Ich war mit freunden wieder mal auf ner fischli-shopping-runde in wien und umgebung unterwegs. eigentlich wollte ich ja nicht wirklich was kaufen-ich schwöre! aber dann in einem der vielen becken sah ich drei riesengrosse farlowellas-wohl wildfänge- supergut beinander,mehr als 20cm gross-zwei mannderln und ein etwas kleineres weiberl. und nachdem der preis mehr als günstig war,habe ich mein "ich hab eh keinen platz mehr in meinen becken" einfach beiseite geschoben,und bin sehr glücklich mit den dreien von dort abgezogen.

ich hatte ja in meinem "bachbecken" schon einige,weit kleinere farlowellas,die ich zum grossziehen von nem freund übernommen habe,der es nie geschafft hat,den nachwuchs seiner nadeln auch durchzubringen. das becken ist 120x40x40,mit feinem sand,vielen wurzeln,einem hamburger mattenfilter und einer zusätzlichen powerhead für strömung und sauerstoffzufuhr. bewachsen nur mit anubias,javamoos auf den wurzeln selber,keine pflanzen im boden eingesetzt. ausser den kleinen naderln hatte ich noch vier chaetostoma drinnen,einige c.trillineatus und einige c.schwartzi. klarerweise auch viele schneggen,und ausserdem einen einzelnen aspidora pauciradiatus,der als einzelner einer grossen truppe noch lebt-der muss inzwischen schon mehr als fünf jahre alt sein,und glaubt,ein c.schwartzi zu sein ;-)))

die drei haben sich offensichtlich sofort wohlgefühlt,gar nicht schüchtern oder geschreckt haben sie sich mal gleich auf spinat und erbsen gestürzt,und haben schon mal in den ersten stunden ihre stammplätze belegt.

kurz nachdem ich die drei eingesetzt habe,haben die chaetostomas ichthyo bekommen,die farlowellas haben wohl was eingeschleppt,ohne selber krank zu werden. dazu gibts hier eh schon einen bericht.

die farlowellas haben sich sichtlich wohlgefühlt,waren am liebsten in der strömung die ich mittels einem schlauch an die frontscheibe geleitet habe. dort waren sie immer gut zu beobachten,und ich bin mir sicher,sie sind weiter gewachsen ;-))) am liebsten fressen sie aufgetautes tiefkühlgemüse(rosen und blumenkohl,spinat,brokkoli)grüne futtertabletten und ein selbstgemachtes agar-agar futter mit erbsen,brennesseln und algenpulver. getrocknete und dann überbrühte brenesselstauden mögen sie auch sehr gerne,so ein buschen ist innerhalb von 2 tagen aufgemampft ;-))) ausserdem raspeln sie mit vorliebe an weidenästchen und dünnen erlen-und buchen-ästchen rum,und das getrocknete laub hat auch eine recht kurze haltbarkeit*gggg* lebendfutter ist ihnen kaum ne bewegung wert,und frostfutter -nö danke-das fressen bloss die corys.

obwohl die corys klarerweise auch lebendfutter bekommen,und passendes trockenfutter,sind sie wohl durch die farlowellas auf den geschmack gekommen-blumenkohl schmeckt auch den corys supergut-und kartoffeln,schon ein bisschen angegammelt ist wohl ne delikatesse ;-))) sorgen um die wasserqualität wegen dem vielen gemüse mach ich mir keine. das,was die fische überlassen,wird von den schneggs verputzt,und so viel hau ich nicht auf einmal rein,als dass ich mir sorgen machen müsste,dass das wasser kippt.

jedenfalls gingen dann wochen und monate vorbei,die farlowellas wurden noch grösser und auch a bissl dicker und ich hatte eine riesengrosse freude mit ihnen. ichthyo war ohne folgen überstanden,alle fühlten sich offensichtlich wohl,und dann kam das frühjahr. die hormone purzelten und eines tages sah ich dann das erste gelege. mitten in der strömung an der frontscheibe,genau vor meinen augen-die freude war riesengross!

hab am anfang fast jede stunde geguggt,eier gezählt,und die veränderungen der eier beobachtet. nach jedem nachhausekommen war der erste weg zum becken um zu schauen,ob die kleinen nicht endlich,endlich schlüpfen. papi hat brav seine eier bewacht,hat allerdings auch "auszeiten" genommen,um zu fressen oder wieder ein weiberl anzubaggern ;-))) wohl wissend,dass die starke strömung ausreicht,um ihn zu ersetzen.

tage später war es endlich soweit-der heiss ersehnte schlupftag war endlich gekommen.

ich kam aus dem nachtdienst nach hause,und und die minis waren endlich da,hab mich gefreut wie ein schneekönig. nun gut,was machen? soweit ich konnte, hab ich die kleinen abgesaugt und in ein aufzuchtskästchen verfrachtet,um sie gezielt füttern zu können,war mir ja auch nicht so sicher,ob die corys die kleinen nicht als lebendfutter ansehen,und zum frühstück verspeisen würden.

allerdings hab ich in dem gestrüpp nicht alle kleinen gefunden,und hab den rest im becken gelassen. die kleinen die ich im becken gelassen habe,sind nicht verpeist worden,haben genug futter gefunden,um schneller zu wachsen als ihre geschwister im aufzuchtskästchen-also hab ich das bei den nächsten minis bleiben lassen. hab eben die fütterung anders gestaltet,habe spirulina-holztabletten ins becken gebröselt,die brösel sind dann auf den anubiasblättern gelandet,wo sie dann die kleinen abgenuckelt haben. hab mehr laub ins becken getan,und mehr kleinere dünnere ästchen zum abraspeln-das hat ausgereicht. die kleinen sind ungleich leichter aufzuziehen als meine hexenkinder-sind ständig am nuckeln und futtersuchen,und werden schnell und unproblematisch gross.

sichtliche ausfälle hatte ich keine,und die angst dass die corys den kleinen was machen würden,hat sich als unbegründet herausgestellt. inzwischen lass ich alle minis im elternbecken,sie wachsen einfach viel besser,und finden dort immer was zum abnuckeln.

am anfang hatte papi immer nur ein gelege,aber das hat sich schnell geändert später waren dann immer zwei gelege gleichzeitig,manchmal sogar drei ;-)))

leider sind die eier immer so 5cm unter der wasseroberfläche,das heisst,normaler wasserwechsel ist einfach nicht möglich, ohne die eier trockenzulegen--na ja---jetzt wird halt täglich gewechselt,eben soviel,dass die eier noch im wasser sind.

fast alle jungfische sind nachkommen von dem einen,etwas grösseren mannderl. der andere hat bloss einmal ein gelege gehabt,aber nach einem tag die lust dran verloren. fressen und ausruhen war wohl doch wichtiger :-( allerdings hat dann das andere mannderl das gelege zusätzlich zu seinen beiden "adoptiert" und fertig betreut. war wohl a bissl stressig für ihn ständig zwischen drei gelegen,die weit auseinanderlagen hin und herzunuckeln. aber er hats bis zum ende durchgehalten und alle eier sind ohne probleme und verluste geschlüpft. ist wohl ein ganz besonders braver papi ;-)))

nachdem ich jetzt mehrere hundert zwerge grossgezogen habe,und die guten plätze für die minis langsam rar werden,bin ich mit der "brösel-fütterung" zurückgegangen,um nur mehr die schlauesten durchkommen zu lassen. jetzt gibts halt normalration an tabletten,gemüse und nicht mehr viel kleinfutter. aber scheinbar sind alle kleinen schlau ;-))) sie haben schnell gelernt,dass es futter nur mehr am boden gibt,und selbst ein paar tage alte minis kommen zur fütterung um sich mit den grösseren und auch mit den corys am boden ums futter zu "streiten". zwischendurch werden eben die anubiasblätter,die scheibe oder die unterseite des schwimmfarns "geputzt" und von jedem älgchen und bröselchen befreit. und die vielen kleinen ästchen die so im becken rumliegen,werden fleissig abgenuckelt.

ich bin begeistert von diesen fischen,sie sind einfach ne wucht. völlig unproblematisch,wenn ihre bedürfnisse erfüllt werden,immer zu sehen,und so überhaupt nicht scheu. meine begeisterung war wohl ansteckend,und viele von meinen freunden von den "wiener fischlis" haben sich,so wie ich, in diese netten tierchen verliebt,und haben den nachkommen ein gutes patzerl gegeben.

auch wenn der anfang durch die wohl eingeschleppte ichthyoerkrankung alles andere als unproblematisch war,bin ich sehr,sehr froh,damals zur richtigen zeit am richtigen ort gewesen zu sein --------------------

danke tom und jürgen ;-)))

Marion

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