Ein paar Pflanzen habe ich ja trotz meiner Felsenaufbauten und Wurzeln und den mit
Kies und Steinen beklebten Röhren und dem langsam verwesenden Laub auf dem
Boden in den Aquarien:
Vallisneria gigantea (Riesenvallisnerie) wächst
in einer Ecke bis an die Wasseroberfläche und breitet sich dann entlang der
Oberfläche über das ganze Becken aus - ich muß sie alle zwei/drei
Monate kräftig zurückschneiden.
Nachdem ich sie zufällig dem Fraß durch große Apfelschnecken ausgesetzt
hatte, die wirklich imstande sind, Pflanzen mit "Stumpf und Stiel" wegzuraspeln,
merkte ich, daß die Riesenvallisnerie offenbar Überlebensstrategien für
solche Fälle parat hat:
Sie schiebt unterirdische Vorstöße durch den Sand (wie sie es auch sonst
tut), die dann aber in dichtgeschraubten und braungefärbten Blättern,
die außerdem kleinwüchsig und kompakter aussehen, ans Licht kommen.
Cabomba caroliniana (Wasser-Haarnixe) wächst
ziemlich schnell in der Mitte des großen Aquariums und muß sehr oft
gestutzt werden.
Echinodorus parviflorus (Schwarze Amazonaspflanze)
wächst in der linken hinteren Ecke des großen Aquariums, dort wo am wenigsten
Licht hinkommt und sie verdeckt dort das Ansaugrohr des Aussenfilters - aber sie
wächst langsam.
Echinodorus osiris (Osiris-Schwertpflanze) wächst
in der rechten hinteren Ecke des großen Aquariums, dort wo weniger Licht hinkommt
- aber sie wächst gut.
Microsorum pteropus (Javafarn) habe ich auf zwei
größere Wurzeln gebunden und er wächst und vermehrt sich gut. Obwohl
ich in den Südamerikabecken ausschließlich Pflanzen und Tiere dieses
Kontinents halten will, verstoße ich hiermit gegen mein Prinzip........
Vesicularia dubyana (Javamoos) habe ich erstmal
wieder entfernt, weil es sich dermaßen mit Algen zugesetzt hatte, daß
man vom Moos selber nichts mehr erkennen konnte - aber ich werde es wohl mal als
einzige Pflanze in einem Becken probieren....
Die geignete Schwimmpflanze suche ich noch - die Muschelblume (Pistia
stratiotes) gefällt mir am besten, vor allem auch wegen ihrer fein
verzweigten Wurzeln, die vielen Fischen und deren Brut gute Versteckmöglichkeiten
bieten, aber - auf dem großen Aquarium sind Deckscheiben und sowas liebt die
Muschelblume wohl gar nicht - sie fault dann.
Die Entengrütze oder auch Wasserlinse (Lemna minor)
ist - einmal aus Versehen eingeschleppt - kaum jemals wieder zu beseitigen! Sie
wächst und teilt sich und wächst und teilt sich und irgendwann ist die
Wasseroberfläche zu.......
Außerdem sitzt ein Fensterblatt (Monstera deliciosa)
oben auf den Deckscheiben und läßt die Luftwurzeln ins Wasser hängen.
Ich habe schon oft irgendwo gelesen, daß die Fensterblätter dadurch kaum
noch gegossen werden müssen, und - was noch viel wichtiger ist - sie entziehen
dadurch dem Aquarium Nitrate. Außerdem sollen diese Luftwurzeln dann auch
bald allerfeinste Verzweigungen im Wasser bilden, die schön aussehen und etwaiger
Fischbrut als Zuflucht und Versteck dienen können. Im Moment habe meine Luftwurzeln
hier zwei/drei Stellen mit frischen, gelbgrünen Ausläufern entwickelt,
die aber noch nicht fein verzweigt sind.....
15.5.1999 Die Luftwurzeln der Monstera haben viele gelbgrüne Zweige gebildet.
Als Äquivalent für die Muschelblume habe ich endlich etwas gefunden: Den
südamerikanischen Froschbiß (Limnobium
laevigatum).
Er sieht eigentlich aus wie eine überdimensionale Wasserlinse
oder Entengrütze, wobei hier immer mehrere Blätter nebeneinander als Rosette
auf der Wasseroberfläche schwimmen. Bald schon werden Ausläufer abgezweigt,
die ich dann durchtrenne, worauf diese dann wieder kleine "Inseln" auf
der Oberfläche bilden. Die Wurzeln ragen mehr oder weniger tief in das Wasser
(im Moment bis zu 20 cm) und haben feine Haarwurzeln entlang des senkrechten Wurzelstammes.
29.8.1999 Nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub hatte sich der
Froschbiß ganz schön nach oben ausgebreitet - er wuchs bis an die Deckscheiben
- und ich mußte ziemlich auslichten.
Inzwischen weiß ich, dass ich nicht genau weiß, was ich für einen
Froschbiß habe - es gibt nämlich zwei Varianten: den Südamerikanischen
Froschbiß (Limnobium laevigatum) und den Gemeinen
Froschbiß (Hydrocharis mursus ranae LINNÉ).
5.12.1999
Für ein paar Becken der Zuchtanlage im Keller habe ich mir mal ein paar andere
Pflanzen besorgt, als ich sie sonst habe: Echinodorus uruguayensis, Anubias
lanceolata und Anubias nana. Vesicularia dubyana (Javamoos) habe ich auch wieder
in eins der kleineren Becken gesetzt.
5.1.2000
Heute habe ich mich mal an die Muschelblume gewagt - mal sehn, wie sich macht. Pistia stratiotes (Muschelblume, Wassersalat)
eine Schwimmpflanze.
Sie vermehrt sich in etwa wie der Froschbiß: Kleine Ablegerinseln, die sich
dann lösen.
28.1.2000
Für die Bodenbedeckung habe ich mir eine kleine Pflanzeninsel von Hydrocotyle
verticillata (Wassernabel, Südamerika) besorgt.
Meine grosse Echinodorus parviflorus
(Schwarze Amazonaspflanze) verbluefft mich durch folgendes Verhalten: Alle Blaetter
kriegen nach und nach gelbe Flecken und zerfallen spaeter mit Hilfe freudig erregter
Otocinclen und Schnecken.
Andererseits aber schiessen praktisch die emersen Triebe aus dem Wasser und bilden
zahlreiche Ableger, die inzwischen schon mehrere cm lange Wurzeln haben. Diese Triebe
sind alles andere als gelbfleckig oder sich selbst zersetzend. Fuer das Welsvolk
freut mich das erstere Verhalten natuerlich und fuer den Fortbestand und die Verbreitung
der Pflanze freut mich natuerlich das zweitere Verhalten, aber der Hintergrund dieser
ganzen Aktion wuerde mich schon mal interessieren.
Als schön aussehende Schwimmpflanze ist mir inzwischen noch eine aufgefallen,
die jetzt hier und da verteilt auf mehrere Becken schwimmt, das Gemeine Hornkraut
Ceratophyllum submersum:
Im großen Becken im Keller habe ich jetzt wieder mal mit
einer Muschelblume (Pistia stratiotes)angefangen.
Außerdem entwickelt sich in nunmehr drei Becken der Brasilianische Wassernabel
(Hydrocotyle leucocephala) ganz gut.
Inzwischen habe ich mich dazu entschlossen, für das strömungsstarke Bachbecken
einen Versuch mit Cryptocorynen zu machen. Ich erinnere mich an Abbildungen von
flachen Urwaldbächen, in denen Cryptocorynenteppiche mit ihren Blättern
in Strömungsrichtung ausgerichtet wuchsen. Ich habe mir zwei (angeblich!) relativ
flachbleibende Arten besorgt, Cryptocoryne willisi "lucens"
und Cryptocoryne parva.