Hallo, hier mein Bericht über meinen Liniendornwels Platydoras
costatus der, laut dem großen Buch der Welse, auch ein Orinocodoras
eigenmanni sein kann.
Ich habe für meine Welse eine Reihe verschiedene
Höhlen in meinem Aquarium und der Liniendornwels wohnt immer in wieder in verschiedenen.
Er dreht sozusagen seine Runde, wobei es ihn keineswegs stört, wenn er in einer
Höhle Gesellschaft hat. Unter anderem habe ich eine Tonröhre, die wie
ein Ast geformt ist und zwei Ein - bzw. Ausgänge hat. Durch diese habe ich
den Liniendornwels auch immer einmal durchkommen sehen.
Eines Tages morgens beim
Füttern schaute er auch wieder aus diesem "Ast" heraus, kam aber
nicht zum Füttern. In den nächsten Tagen das selbe Bild: er schaute aus
dem "Ast" heraus kam aber nicht zum Füttern. Da regte sich allmählich
bei mir der Verdacht, daß er in dem "Ast" festsaß! Ich habe
Ihm dann probehalber erstmal mit der Hand(!) ein paar Futterflocken vor das Maul
gehalten und siehe da, er hat sie gierig verspeist und ist weiter dort geblieben.
Nun war ich ziemlich in Nöten: Wie bekommt man einen Wels aus einer Tonröhre
ohne ihn dabei zu verletzen? Wie stabil ist so eine Röhre? Kriegt man die überhaupt
entzwei?
Nach längeren Beratungen mit meinem Mann haben wir es dann mit einer
Rohrzange versucht. War ganz schön aufregend (der Wels hat ja auch noch Barteln!)
Wir haben also einen Eimer genommen mit etwas Wasser darin (falls der Wels rausfällt),
dann die Röhre mit dem Wels aus dem Wasser genommen und nun stand es fest,
er saß tatsächlich fest. Ich habe die Röhre über den Eimer
gehalten und den Wels so gut es ging etwas zurückgeschoben und vor allem die
Barteln in Sicherheit gebracht und mein Mann hat versucht Stücke aus der Röhre
rauszubrechen. Das ging dann wesentlich leichter als wir erwartet hatten (die Röhren
sind nicht sehr stabil). Nachdem wir dann den Ausgang erweitert hatten, habe ich
versucht den Wels im Aquarium aus der Röhre rausschwimmen zu lassen, aber es
reichte noch nicht und so mußte mein Mann noch etwas abbrechen, dann konnte
sich der Wels endlich nach einigen Tagen wieder frei bewegen!
Zurückblickend
kann ich sagen, dass die ganze Geschichte dem Wels nicht geschadet hat, wenn man
davon absieht, dass er seitdem nicht mehr in diese Röhre geht, wesentlich
zutraulicher ist und beim Füttern nicht nur hinten unter den Pflanzen rumschwimmt,
sondern auch vorne an der Scheibe. Ich habe Ihn sogar schon beim Fressen an der
Wasseroberfläche beobachtet!
Kerstin Weber.
Über die Giftigkeit von Welsen am Beispiel eines Dornwelses siehe "Gift".
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