Als Lebendfutter gebe ich weiße
Mückenlarven
und Artemien. Ansonsten Flockenfutter
(ganz wenig) und da ich hauptsächlich Welse habe, die pflanzliche Kost unbedingt
brauchen, habe ich das Becken erstmal einigermaßen veralgen lassen und füttere
mit Pflanzentabletten
und vor allem mit div. Gemüse: Kartoffeln
(geschält,roh), Grüne Gurke
halbiert (die trübt aber schnell das Wasser), Rosenkohlschaschliks
(kurz überbrüht) und kleine ganze Chinakohlköpfe
(auch kurz überbrüht), in denen alles, das irgendwie nach Wels aussieht,
dann praktisch drinnen wohnt!
Zum ersten Mal habe ich eine rote Paprikaschote
in zwei Hälften in's Becken gegeben
- ALLE Pflanzenfresser waren praktisch SOFORT höchst interessiert und fraßen
sich durch......allerdings sah das große Becken am nächsten Tag aus wie
dichter Nebel, fast als hätte jemand ein paar Liter Milch reingekippt. Ich
kriegte erstmal einen Schreck, aber alle Wasserwerte waren in Ordnung (nur die ästhetischen
des Betrachters nicht). Nach drei Tagen war von der Paprikaschote nichts mehr zu
sehen und das Wasser war wieder klar.
Da ritt mich doch der Teufel............ Neulich habe ich wieder mal im Garten ein
paar Blattlauskolonien betrachtet - da fiel mir plötzlich in, dass das doch
gutes Futter für die Salmler sein müßte........... Die Blattläuse
sitzen ja nicht nur auf den Rosen, sondern
auch manchmal auf sog. "Unkräutern". Und richtig, ein langer Halm
mit wenigen Seitenblättern war um's obere Drittel herum schwarz von den Läusen.
Hier und da saßen die Verteidigungsameisen, vor allem auf den Seitenblättern
außen. Was machen denn die Ameisen, wenn man sie mit dem Halm in's Wasser
taucht - loslassen und oben schwimmen ? Wie kriege ich die dann aus dem Becken wieder
raus, oder werden die auch sofort gefressen ? Können die dann nicht empfindlich
beißen und so einem zarten Salmler das Maul zerbeißen ???
Hm......grübel......aber heute wollte ich's wissen - da siegte doch die Neugier!
Ich "schlich" mich an besagte Pflanze, die Ameisen saßen bis auf
zwei auf den Außenblättern, schnitt erstmal die Außenblätter
ab (!) und dann den ganzen Halm ca. 30 cm unterhalb der Stelle, an der der Blattlausbelag
anfing. Rein in's große Becken (die zwei Melkameisen waren irgendwie schon
vorher abgesprungen) - nichts.
Die Salmler kuckten bloß neugierig, schwammen dann aber wieder weg. Hm......war
wohl doch nüscht! MIST !
Die Blattläuse bewegten sich ja auch nicht und hatten alle eine kleine Luftblase
um ihre Körper..... ABER DANN: Der erste Salmler fing an, etwas von dem Stengel
abzupicken, und schon ging's los! Alle beteiligten sich am Läusepicken bis
sie satt waren und wieder kleine Bäuchlein hatten. Es blieb sogar noch etwas
für die Salmler im anderen Aquarium übrig........ Na klar, ist ja eigentlich
auch logisch, als Gartenbesitzer hat man bestimmt noch ganz andere Quellen für
abwechselungsreiche Aquariennahrung. Ich werde mal ein kleinen Rundgang unter diesem
Gesichtspunkt machen.......
Was die pflanzliche Kost betrifft bin ich inzwischen nach einer Urlaubskatastrophe
um eine Erfahrung reicher - wenn genug Schnecken im Becken sind, wird immer dafür
gesorgt, daß keine Pflanzenreste das Wasser verpesten können (siehe auch
Bachbecken).
Artemien für die Welsbrut:
Ich hab's zum ersten Mal probiert: 1 l Wasser, 3 Teelöffel jodfreies Salz,
Durchlüfter einschalten und Licht, Temperatur ca. 25 °C, eine Messerspitze
voll Artemieneier.......... So - nach zwei Tagen sind ein paar Nauplien zu sehen,
aber meistens schwimmen noch Eier überall im Wasser herum und wenn ich die
Durchlüftung ausschalte, dann bleiben diese Eier mitten im Wasser stehen! Die
Theorie von oben Eischalen abschöpfen und Nauplien sind unten abzusaugen haut
da (bei mir!) noch nicht hin.
Inzwischen hat sich die Artemienzucht aber eingespielt - ich mußte nur mit
der Salzmenge herumprobieren.
Für meine Farlowella-Wildfänge, unter denen sich ein paar ziemlich dünne
Exemplare befinden, probiere ich einen Erbsen/Spinatbrei auf flache Steine aufzutragen
und im Backofen zu trocknen. Das Trocknen hat allerdings leider noch nicht SO toll
funktioniert.......
Man darf diese Spinatpaste nur nicht zu dick auftragen - ich habe es jetzt mit einer
Gabel draufgedrückt, das gibt auch gleichzeitig eine geriffelte Oberfläche,
die sicherlich eine bessere Angriffsfläche für Welsmäuler bietet.
Getrocknet habe ich die Steine wieder im Backofen.
Beim Anbieten im Aquarium mußte ich zu meiner Freude feststellen, daß
das DER Hit war für alle Welse.....
Und es dauerte ziemlich lange, bis so ein Stein leergeraspelt war. Irgendwann löst
sich zwar die getrocknete Paste vom Stein - sie bleibt aber unten liegen und wird
dort weiter gefressen.
Die ersten Zuchtversuche von Moina und Daphnien scheitern, aber ich versuche weiter....
Tiefkühlspinat
Aufgetauter Tiekühlspinat ist für die meisten Welse eine willkommene Abwechselung.
Foto: K.Dreymann
Alle sind an Spirulina-Tabletten und an Tiefkühlspinat interessiert!
Ich habe von Kaffeeweißer
und von Paprikapulver als Aufzuchtfutter gelesen....muss das demnächst mal
ausprobieren.
Nach dem Einzug einiger etwas spezialisierterer Welsarten - Hypancistrus zebra und
Ancistrus ranunculus z.B. - mußte ich mich an deren Futtervorlieben gewöhnen:
Normales Flockenfutter, TK-Futter
(in erster Linie Rote Mückenlarven
und Mysis, die ich vorher unter kaltem Wasser auftaue),
Enchyträen(seltener wg. zu großer Verfettungsgefahr)
und gelegentliche Tubifex gaben (die sind bei allen Fischen äußerst
beliebt, beinhalten aber immer die Gefahr, aus zu hoch belasteten Gewässern
zu stammen und die Fische zu vergiften, weshalb ich die Tubifex nie bei mir unbekannten
Händlern kaufe!).
Für Welse habe ich inzwischen noch die preiswerten Kaninchenpellets entdeckt,
die sich allerdings relativ schnell auflösen, aber dabei auf dem Bodensubstrat
liegen bleiben.
Vorsicht aber, beim Verfüttern von Roten Mückenlarven!
Inzwischen ist bekannt, dass außer durch die Belastung der Roten Mückenlarven
durch Schwermetalle etc. aus den Böden, aus denen sie stammen, von Vorfällen berichtet
wird, bei denen Welse, die normalerweise eher pflanzliche Nahrung zu sich nehmen,
zumindest aber längere Därme haben, daran gestorben sind, dass sich Rote Mückenlarven
mit ihren Haken im Darmtrakt verhakt haben.
Bei meinen Hemiloricaria sp. treten immer wieder mal ein paar Todesfälle bei
halbwüchsigen Tieren auf, wenn ich aufgetaute Rote Tiefkühlmückenlarven zum Füttern
für andere Beckenbewohner ins Becken gegeben habe.
Dass sowas auch bei anderen Fischarten passiert entnehme ich einem Briefwechsel
mit Roland Kipper, den ich hier zitiere:
"Also rote Mülas und Apistos vertragen sich nicht miteinander, das geht
in aller Regel irgendwann schief, hängt aber auch etwas von der Art
und der Qualität der Mülas ab.
Generell kannste aber sagen, daß beim Verfüttern von roten ML an
Apistos eine hohe Gefährdung besteht, weil sie sich damit sehr leicht
Darminfektionen einfangen oder sich durch die Widerhaken die Darmwand
verletzen oder was auch immer... die sind einfach nicht für dieses
Futter geeignet, obwohl sie es sehr gerne fressen.
Persönlich hatte ich schon mehrere ("plötzliche und unerklärliche")
Verluste, die ich aber mit großer Sicherheit mit roten ML in
Verbindung bringe. Inzwischen verfüttere ich keine mehr und habe
deutlich weniger Ausfälle.
Beim letzen Mal "schwach werden" hatte ich dann doch mal ne Tüte
lebende Rote mitgenommen und dachte, es wird schon gutgehen.... prompt
sind mit meine Guaporé-Trifasciata draufgegangen, die ich extra aus
Thüringen besorgt hatte.... ein Ärgernis, daß man sich meiner Meinung
sparen kann.".......
Cyclop-Eeze
Dieses rote Pulverfutter scheint mir ein hervorragendes Fischbrut-Aufzuchtfutter
für die ersten Wochen zu sein, immerhin führte es dazu, dass bei mir eine
komplette Brut roter Hexenwelse ohne Verluste groß geworden ist. Allerdings
gibt es auch Hinweise oder Spekulationen, dass man dieses Futter fast schon
als eine Art Anabolikum betrachten sollte, oder dass man zumindest vorsichtig
mit dem Gebrauch sein sollte, da sich die Wachstumsprozesse durch dieses Futter
angeblich beschleunigen.....
Im Moment staune ich, dass eine Apfelschnecke, die ich von ihren hundert
Geschwistern aus dem 560 ltr-Schlupfbecken seinerzeit getrennt habe,
um sie mal testweise in ein winziges Schreibtischbecken zu setzen,
inzwischen die Größe ihrer ausgewachsenen Eltern erreicht hat,
während die Geschwister eine mir bisher als normal bekannte Entwicklung
im gleichen Zeitraum durchgemacht haben, d.h. sie sind ca. kirschgroß.
Eine Erklärung wäre die Fütterung der auch mit ihr zusammenlebenden
Hexenwelsbrut mit diesem Cyclop-Eeze, wovon sie natürlich immer etwas
abgekriegt hatte...
Das wiederum würde die Gerüchteküche über das Cyclop-Eeze als Anabolikum
weiter nähren!
.......grübel............
Tubifex
Von den selteneren Tubifexfütterungen übriggebliebene Würmer
verziehen sich ja sehr bald in den Sandboden und ich dachte
bisher immer, das könnte dann ein gelegentliches, leckeres
Häppchen für die anderen Aquarienbewohner sein - Pustekuchen!
In einem L 144 - Aufzuchtbecken spielt sich alle paar Monate
folgendes Szenario ab:
Die Tubifex erscheinen plötzlich - wie es wohl auch
normalerweise ihre Art ist, mit einem Teil ihres Körpers
oberhalb des Sandes und schwingen heftig hin und her - es
sieht insgesamt aus wie eine große Fläche roten Rasens mit
bewegten 2 cm - Halmen - und alle Welse, ca. 100 Stück,
kleben ringsherum an den Scheiben und vermeiden jeglichen
Bodenkontakt!
Hat jemand da eine Idee, was das soll?
Dirk H. hat mir da eine Idee mitgeteilt:
Mir ist beim Stöbern auf den Seiten eine Seite aufgefallen, auf der
gefragt worden ist, wer sich das Verhalten der Welse beim herausgucken der
Tubifex erklären kann. Ich kann es nicht, aber ich dachte, vielleicht wäre
es ratsam, eine Probe des Wassers (direkt über dem Bodengrund) zu nehmen,
wenn die Tubifex "gemeinsam" aus dem Wasser gucken. Vielleicht geben sie
einen Stoff ab, der den Welsen "unangenehm" ist. Was dieser Stoff ist und
ob der nachweisbar ist, kann ich nicht sagen, würde aber interessant sein.
Ich hatte überlegt, weil die Würmer ja "wie ein Wurm" also gemeinsam
rausschauen, muß ein Sekret oder chemischer Botenstoff im Spiel sein.
Dieses koordinierte Verhalten kann m.E. nur über die Absonderung eines
Sekretes o.ä. erklärbar sein. D.h. daß die (anderen) Würmer diesen Stoff
wahrnehmen (müßten [ähnlich eines "Pheromons"]) und daß die Welse
vielleicht es aufgrund der Konzentration ebenfalls wahrnehmen, da es
anscheinend sehr viele Würmer sind und es vielleicht auch gemeinsam abgeben.
Da diese Würmer (wohl auch) Freßfeinde haben, geben sie zur eigenen
Sicherung den Stoff ab, wenn sie rausgucken (wollen) und signalisieren
anderen Würmern, daß sie diesen Stoff ebenfalls abgeben sollen, damit
(auch) sie rausgucken können.
Ein Vergleich wäre zur Untermauerung meiner These angebracht:
Schirmakazien geben einen Botenstoff in die Umgebung ab, wenn z.B.
Giraffen deren Blätter fressen. Damit signalisieren sie anderen Akazien in
ihrer Umgebung "Gefahr" an. Daneben geben sie einen Bitterstoff ab, der
die Blätter unschmackhaft werden läßt. Den besagten Botenstoff nehmen die
anderen Akazien der unmittelbaren Umgebung wahr und geben ebenfalls den
Bitterstoff ab. Dait werden diese Bäume resp. die Blätter dieser Bäume
ebenfalls ungenießbar.
Wäre mal eine Idee.
Okay, vielleicht nicht ganz wissenschaftlich erklärt, aber ich hoffe, daß
der Gedanke dahinter erkannt wird.
Mehlwürmer
Bei größeren Fischen liegt es nahe, auch mal größere Insekten ins Wasser zu werfen.
Mein erster Versuch mit Mehlwürmern hat allerdings keine Begeisterungsstürme ausgelöst.
Vielleicht muss auch das erstmal erlernt werden.
Schon zwei Tage später wurden noch viel dickere Larven als Mehlwürmer sofort geschluckt!
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