Familie: Loricariidae (Harnischwelse)
Unterfamilie: Hypoptopomatinae

GU: Die haben deutlich rote Flossenspitzen.

Die beiden nahe verwandten Gattungen Otocinclus und Parotocinclus unterscheiden sich durch das Vorhandensein der Adipose bei Parotocinclus.

Im Aquarienatlas Bd. 2, S. 512 ist ein P. maculicauda unter der falschen Bezeichnung P. amazonensis abgebildet. Das wird allerdings im Bd. 5, S. 390 richtiggestellt.

Hälterungsbedingungen

Klarwasserbedingungen, d.h. pH 6,2 - 6,3; KH/GH ~ 1 °dH; T 24 - 26 °C

Fütterung

Zusätzlich zu den im Becken vorhandenen Algen, nahezu alles was in der Küche an Gemüse so anfällt:

rohe Kartoffeln, Brokkoli, alle Kohlsorten, Zucchini, Gurken, Salat, Paprika, Mohrrüben (Auberginen habe ich noch nicht versucht, ebenso wie Obst, da erscheint mir die zu erwartende Sauerei im Becken zu groß)

Die im gleichen Becken anwesenden Sturisoma sp. teilen sich dieses Futter einträchtig mit den P. maculicauda. Im Gegensatz dazu habe ich die Otocinclus affinis bzw. vittatus noch nie etwas anderes außer Algen fressen gesehen.

"Ernten"

Unter diesen Bedingen findet man des öfteren einzelne ca. 2 mm große, durchscheinende, gelb-grüne Eier auf der Unterseite von größeren Pflanzenblättern. Die schon geschlüpften Larven saugen sich auch gerne an die Scheiben knapp unterhalb des Wasserspiegels fest und lassen sich so leicht mit einer Küvette o.ä. einsammeln und wie die Eier in ein kleines Aufzuchtsbecken mit den gleichen Wasserwerten überführen.
Allerdings konnte ich noch nie mehr als 5 - 6 Eier bzw. frisch geschlüpfte Larven auf einmal finden.

Aufzucht

In diesem kleinen (ca. 10 - 15 l) Becken ohne Bodengrund, dicht gefüllt mit frei treibendem Javamoos und -farn, werden zur Beseitigung der Futterüberschüsse (wichtig!) ca. 5 junge Apfelschnecken eingesetzt. Geheizt wird auf ca. 25 °C, für die Umwälzung sorgt ein kleiner Blubberfilter. Gefüttert wird 3 - 5 Tage nach dem Schlupf der Larven abwechselnd und mind. 5 - 6 mal täglich mit (nur auf die Oberfläche streuen):

  • einer kleinen Messerspitze entkapsulierten Artemianauplien (z.B. bei Zoo Zajak)
  • einer Prise Tetra MicroMin
  • einer Prise einer fein pulverisierte Mischung aus 1 Salus Spirulina-Tablette (Reformhaus), 1 Hefetablette (Reformhaus), 4 - 5 Tetra PlecoMin-Tabletten und ca. 10 Sticks Forellenaufzuchtsfutter (evtl. noch 1/2 Tablette eines Hikari Algae Wafers)

Alleine mit Futtertabletten, Infusorien, Protogen-Granulat, überbrühtem Salat o.ä. sind mir die Fischchen ca. 10 - 12 Tage nach dem Schlupf mit sichtbar leeren Mägen verhungert.
Ohne die Apfelschnecken bleibt bei der geringen Anzahl an Jungfischen so viel Futter übrig, daß es verdirbt (die Jungen müssen im Futter stehen, damit sie genügend finden; so richtig aktiv Futter suchen habe ich sie noch nie gesehen). Die Jungen, die verdorbenes Futter fressen, überleben in der Regel auch nicht.

Füttert man aber wie oben beschrieben, so kann man fast 100 % der Jungen auf eine Größe von 2 - 3 cm bringen (Man sieht durch die Bauchdecke, was die Jungen gefressen haben. Golden: Artemia-Nauplien, Grün: Spirulina-Mischung). Ab hier ist die weitere Aufzucht relativ unproblematisch. Es empfiehlt sich nun mit der Zufütterung von Gemüse anzufangen; aber anfangs nur sehr wenig wegen der starken Wasserbelastung in dem kleinen Becken!

Da ich außer ca. 10 Jungwelsen und den 5 Apfelschnecken keine weiteren Bewohner in diesem Becken habe, reicht es aus zwei mal pro Woche ca. 30 % Wasser zu wechseln, wobei ich anfangs Wasser aus einem eingefahrenen Becken mit den selben Wasserwerten verwende.

Inzwischen sind die Mexikanischen Flohkrebse (Hyalella azteca) von Bernd Poßeckert auch in diesem Becken eingezogen. Leider ist das Becken so unübersichtlich mit Pflanzen zugewuchert, daß man nicht viel von ihnen sieht.
Die Jungwelse dagegen sind gut zu beobachten, da sie sich mit Vorliebe an den Scheiben festsaugen.

Andreas Kremser