!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.0 Transitional//EN"> Welse
28.6.1999
Ich habe zwei der Welse übereinander in der einen HT-Röhre gesehen - die Röhre, die an der Strömungspumpe hängt. Beide Welse sind offenbar dabei, die Röhre sorgfältig zu putzen.
29.6.1999
Beide sind immer noch in der Röhre und putzen. Ein Männchen und ein Weibchen mit dickerem Körper - sieht nach Laich aus..............

Hemiloricaria fallaxmit Laichansatz

30.6. morgens früh:
Sie haben abgelaicht! Das Männchen ist in der Röhre über der Traube von blauen Eiern und bewacht sie. Er macht hin und her schaukelnde Bewegungen über dem Gelege. Nach neun Tagen sollen sie mit Hilfe des Vaters (der sie aus den Eiern kaut) schlüpfen, d.h. ich will sie am achten Tag mit ihrer Röhre und dem Vater gaaaaanz vorsichtig in ein kleines Aufzuchtbecken (20 l) setzen und mit Artemienlarven füttern (nachdem der Dottersack aufgebraucht worden ist) - soweit die Theorie! Der achte Tag ist Donnerstag, der 8.7.99. Da die Zuchtanlage im Keller noch nicht fertig ist, dürften die Filterung dieses kleinen Beckens und der Wasserwechsel ein Problem werden.......
1.7. abends:
Der Laich ist weg =:-( - offenbar hat er ihn gefressen (oder sie ?)...........
2.7. Er ist schon wieder in der Röhre und putzt, und sie sitzt ab und zu draußen vor der Röhre und wartet......ich glaube, ich muß beide wohl doch jetzt schnellstens in ein Zuchtbecken umsetzen, und dann nach dem Ablaichen mindestens das Weibchen herausfangen!
29.8. Es hat sich bisher doch nichts in dieser Richtung getan. Dafür habe ich aber drei andere Hemiloricarias im Bachbecken im Keller - und dort sind zwei gerade mit dem intensiven Putzen ihrer Röhre beschäftigt!
3.9.99
Ich habe die Maler im Haus - sie haben alles abgedeckt, inclusive Aquarien (mit durchsichtiger Folie) und nach der Malerei entdecke ich wieder blaugrüne Eier in der Röhre und das Männchen obendrauf. Ich kann nicht sagen, wie lange die Eier schon gelegt sind, diesmal will ich mir aber etwas anderes einfallen lassen.
Ein Zuchtbecken ist nicht eingerichtet und das kriege ich auch so schnell nicht hin - drei Becken sind eingefahren und bestückt. Im Keller steht das Bachbecken mit 5 Farlowellas und 3 Hemiloricarias dort könnte ich die Röhre mit den Eiern plus Männchen unterbringen (hoffentlich läßt sich das Männchen mit Bambusröhre einfach so umsetzen...). In dem Bachbecken habe ich eine ziemliche Strömung mit zwei starken Filtern (!) und einer 1500 l/h Strömungspumpe. Eine HT-Röhre, in der zwei Hexenwelse gerade putzen ist dort drinnen. Zumindest ist die Situation für das Aufziehen von frisch geschlüpften Hexenwelsen besser, als im Amazonasbecken, in dem die Eier beim ersten mal ja gefressen wurden - ich entschließe mich umzusetzen.
Eine weitere Strömungspumpe wird mit einem langen Schlauch in Richtung Beckenende installiert, so wie die Bambusröhre im Moment noch im Amazonasbecken beströmt wird. Wie setze ich jetzt um?
Ich habe eine flache, runde Plastikschale, in die die Röhre mit Inhalt eigentlich passen müßte - durch die Perspektive im Becken kann ich die Länge der Röhre nicht so gut schätzen - egal, ich habe sowieso nur diese Schale, also los. Deckscheiben weg, Schale untergetaucht, Bambusröhre VORSICHTIG mit beiden Händen an den Öffnungen zugehalten und dann rein mit der Röhre in die Schale - Mist !!! - die Röhre ist zu lang, was jetzt........die Röhre mit Inhalt liegt schräg über den Schalenrand im Wasser - Eier und Hexenwelskopf sind mit Wasser bedeckt, jetzt schnell in den Keller! Rein in das Bachbecken, raus mit der inhaltsreichen Röhre und über den Strömungsschlauch geschoben - fertig......
Von Furien gehetzt verschwindet der Hexenwelsmann erstmal irgendwo hinter der einen Wurzel an der Rückwand, ausgerechnet dahin, wo der andere in seiner Röhre gerade putzt und plötzlich tobt hinter der Wurzel ein heftiger Kommentkampf, der sich über eine halbe Stunde hinzieht. Die drei "Weiber" sitzen daneben und zeigen keine Regung.
Nach ein paar Stunden.......
Die Röhre mit den Eiern ist immer noch unbewacht - die Hemiloricaria-Männer liegen regungslos unter und hinter der Wurzel, mal sehen, ob die Eier nachts vielleicht wieder vom Männchen angenommen werden.
Zumindest gibt es - sollten da doch noch Baby-Hexen rauskommen - in diesem Becken keine Freßfeinde.
Die erste Flasche mit Artemien-Eiern habe ich schon angesetzt.......
4.9.
Gleich am nächsten Morgen bin ich natürlich in den Keller gegangen, um nachzusehen:
Die Eier sind wieder unter der Obhut des Männchens - HALT, MOMENT !!!! Da sitzt ein anderes Männchen in der Röhre und wedelt !!! Was hat das denn nun zu bedeuten?........
Das eigentlich zuständige Männchen - der Vater also - hat möglicherweise den Kommentkampf verloren und der "Rivale", der ja auch fleißig am Putzen gewesen ist, hat das Gelege in der anderen Röhre übernommen, ob sowas als Erklärung geht ???
6.9. Morgens früh: Die Eier sind weg - also hat wieder irgendeiner der Hexen das Gelege gefressen, wie beim ersten Mal....... - NEIN - unten im Kies schwimmt ein winziger Hexenwels unter der Röhre, er sieht genauso aus, wie die frisch geschlüpften Ancistren!
Jetzt wird mir einiges klar:
Diese relativ großen Eier in dem Gelege halten ja auch der starken Strömung stand, also müssen sie sehr gut kleben. Ich bin nun immer davon ausgegangen, daß nach dem Schlüpfen unbedingt die Reste dieser fest klebenden Eier vorhanden sein müßten - alles andere hieß für mich, daß die Eier gefressen worden sind. Ich habe mich offenbar geirrt - es wird auch nirgendwo beschrieben, wie die Welse genau aus den Eiern schlüpfen. Woher sollte ich also wissen, daß auch schon beim ersten Mal der Laich höchstwahrscheinlich nicht gefressen worden ist, jedenfalls nicht vor dem Schlüpfen. Danach haben die Salmler dann den Rest besorgt! Hier im Bachbecken sind keine Freßfeinde, aber die Kleinen sind nicht mehr aufzufinden. Sie sind bestimmt schon durch die Filter gesaugt worden...........
Endlich aber, weiß ich, wie ich beim nächsten Mal nun zu reagieren habe: Gelege mit Röhre und Strömung in ein Sterilbecken ohne Bodengrund und dann die Kleinen dort hochpäppeln - ob mit oder ohne Vater muß ich noch überlegen.

Fünf Babies mit Dottersack habe ich übrigens noch erwischt, und ich werde zumindest probieren, diese fünf hochzupäppeln.

8.11.1999
Es sind endlich wieder blaugrüne Eier in einer der Strömungsröhren im Bachbecken...
16.11.
Ich habe diesmal sicherheitshalber diese Röhre mit dem Gelege in einen schwimmenden Laichkasten gesetzt - noch ist nichts geschlüpft, aber es müßte eigentlich bald losgehen.
Die Artemien sind auch schon angesetzt.

17.11.
Es sind zehn von ihnen geschlüpft - der Rest ist hellgrün geworden, offenbar verpilzt. Vielleicht sollte man dasdoch bei dem Gelege lassen...? Ich werde mir da demnächst auf jeden Fall irgendeine Brutanlage für die Hexenwelse konstruieren. Inzwischen sitzen die zehn geschlüpften Larven im Laichkasten. Bei der ersten Fütterungsprobe mit Artemiennauplien stellt sich leider heraus, daß die Seitengitter des Laichkastens zu große Löcher haben - nach ein/zwei Stunden sind alle Nauplien in Aquarium und nicht mehr im Laichkasten. Die Probleme werden also nicht weniger.

15.12.
Bis gestern habe ich die Hexenwelsbrut im in's Becken gehenkten Laichkasten mit Artemiensieb groß gepäppelt und heute in die endlich fertiggestellte und eingefahrene Zuchtanlage im Keller umquartiert. Sieben haben es bisher geschafft - allerdings habe ich bei der Filterreinigung zu meiner Verwunderung noch zwei im Filter gefunden und auch in das Zuchtbecken zu den anderen gesetzt. Heute habe ich nach all den Artemien-Nauplien zum ersten Mal ein Salatblatt angeboten.

20.12.
Das fächelndehatte ich mitsamt Röhre in das mittlere Zuchtbecken gesetzt - heute ist die komplette Brut geschlüpft und hängt in Trauben an zwei Scheiben...
Bei allen Nachzuchten der div. Hexenwelsarten war es bisher immer so, dass ein/zwei Frühschlüpfende dabei waren - bis zu drei Tage früher - würde mich mal interessieren, wie das aus biologischer Sicht zu erklären ist.
Die geretteten 7 Hemiloricarias sind im ersten Zuchtbecken, dazu kamen zwei verwaiste aus dem Bachbecken, die dort irgendwie überlebt hatten (trotz der Chaetostoma-Freßfeinde!) und eine, die sogar schon größer war, als alle anderen der bisherigen Nachzuchten.

25.12.
Die Hemiloricaria-Brut besteht aus ca. 100 Exemplaren - 6 gestorbene habe ich heute entfernt.
Die Röhre mit demhabe ich inzwischen wieder umgesetzt - die Strömungspumpe ausgeschaltet.

8.1.2000
Die nächste Röhre mit einer H. eigenmanni habe ich umgesetzt - diesmal allerdings OHNE die Enden zuzuhalten - dasbewegte sich nicht von der Stelle, obwohl kein Wasser mehr in der Röhre war...

17.5.2000
Die erste Brut ist jetzt schon fast 10 cm lang und sie fressen begeistert aufgetauten Tiefkühlspinat.
In einer Röhre wird gerade wieder abgelaicht.

Klaus Dreymann